Cheapest Price For Ambien Ambien Overnight Delivery Mastercard Ambien Order Canada Buy Ambien Next Day Delivery Ambien American Express Buying Ambien
Menu

Wer Poetry Slam schon öfters verfolgt hat, der weiß, dass die Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen, regelmäßig mit den späteren Auftritten steigen. Die Jury weiß das auch, und es passiert trotzdem. Manch einer muss zum wiederholten Male von Position Eins aus beginnen und tut dies mit gequältem Lächeln. Prinz Mönck dagegen hatte den 10. GiselaSlam von der letzten Startposition aus gewonnen und betrat nun zum zweiten Mal nacheinander als letzter die Bühne und nutzte erneut die Gunst derStunde. Mit „Festung Gisela!“ begann er seinen Vortrag und verteidigte den Titel gegen äußerst harte Konkurrenz!
Neben zwei neuen Gesichtern vom Grasser-Gymnasium (Marie Haussleiter und Leonie Bomhard, beide Q12), der recht bühnenerfahrenen Maya Schmatz (Q12) aus Deggendorf und der dem Stammpublikum bestens bekannten großartigen Nuria Glasauer (Q12) aus Planegg befand sich unter den Gästen niemand Geringeres als die amtierende bayerische Meisterin im U20-Wettbewerb, Elena Hammerschmid (Q12) aus Regensburg: Wer ihr gereimtes Gedicht zur Klage eines Eileiters über die Masseneinwanderung inklusive Merkel-Parodie erlebt hat, wird es nicht mehr so leicht vergessen.
Aber auch die Gisela-Poeten haben sich deutlich entwickelt: Die Jüngste im Line-Up, Zoe Kucknat (10e) hatte immerhin schon ihren dritten Auftritt und wird noch viele weitere Gelegenheiten haben, an Bühnenerfahrung dazuzugewinnen. Vitus Thomas (Q12) erwischte die unglückliche Startnummer Eins und schlug sich trotzdem tapfer. Anselm Haderer (Q11), mit einer hintergründigen Auseinandersetzung mit der Pegida-Bewegung, und Heiner Horstmann (Q12) mit einem surrealen Erfahrungsbericht über das Verfassen seiner Mathe-Seminararbeit haben meines Erachtens beide ihre bisher besten Texte abgeliefert, und dasselbe kann man auch von Prinz sagen, der auf satirische Weise Asien-Klischees entlarvte und damit, der Heimvorteil tat ein Übriges, den Sieg einheimste: Festung Gisela eben.
Dazu passt, dass es im erneut ausverkauften Theaterkeller nicht einfach war, ohne Reservierung doch noch einen Platz zu ergattern. „Kontrollen wie in Guantanamo“ konnte man murren hören, aber letztendlich war die Stimmung prächtig, und die beiden Moderatoren, Helin Eyidogan und Fabian Fabian Rieth (beide Q12) führten mit fast schon routinierter Lockerheit durch den Abend.
Mancher wird diesmal den 17 Jahre jungen „Altmeister“ Julius Althoetmar vermisst haben, der am selben Abend in Hannover das Halbfinale der deutschsprachigen Meisterschaften erreichte, nachdem er zwei Wochen zuvor schon im Halbfinale der deutschsprachigen U20-Meisterschaften in Heidelberg gestanden war.
Aber dafür hatten wir mit Meike Harms als Besonderen Gast eine Poetin auf der Bühne, die wohl nur deshalb nicht in Hannover antrat, weil ihr die Kindererziehung 2016 und 2017 zu wenig Zeit für Slam-Wettbewerbe ließ. (Dass sie den GiselaSlam einem Auftritt in Hannover vorzog, ist ein unbestätigtes Gerücht.) Sie brachte uns durch Texte aus ihrem reichhaltigen Repertoire zum Lachen, Träumen und Nachdenken.
Die große Mehrzahl unserer Teilnehmer hat inzwischen die 12 Jahrgangsstufe erreicht, was bedeutet, dass dies ihr letztes GiselaSlam-Jahr sein wird. Aber ich habe schon mit einigen Interessierten aus unteren Jahrgangsstufen gesprochen, was hoffen lässt, dass die Tradition des GiselaSlam auch in Zukunft nicht abreißt.


Bert Schwarzer

Zum Seitenanfang